Akupunktur / Chinesische Medizin

Die Akupunktur ist neben Tuina-Massage und Kräutermedizin einer der Hauptpfeiler der Chinesischen Medizin. Sie hat eine jahrtausendelange Tradition mit langen Zeiten der Beobachtung und der Erfahrungssammlung, aus der die heutige Nutzung der Akupunktur in der Heilkunde resultiert.

Es gibt unterschiedliche Formen der Akupunktur, zu denen Körperakupunktur, Ohrakupunktur, Schädelakupunktur und Handakupunktur zählen. Bei der Körperakupunktur arbeitet man direkt mit dem sogenannten „Qi“, das durch Nadeln, Wärme / Hitze oder Druck beeinflusst wird. Ohr-, Schädel- und Handakupunktur sind Reflexzonentherapien, bei welchen der ausgeübte Reiz (Nadelstich) reflektorisch im zugeordneten Körperbereich eine Reaktion auslöst, die die Selbstheilungskräfte im Organismus aktiviert.

Was bedeutet „Qi“?

Im westlichen Sprachgebrauch wird Qi häufig mit Energie übersetzt, doch es trifft damit nicht genau das, was im asiatischen Sprachraum damit bezeichnet wird. Qi beinhaltet auch Komponenten, die im westlichen Denken mit Schöpferkraft, Lebensenergie, Vitalität, Schwingungen bezeichnet werden. Qi hat also ganzheitliche Qualität, und mit Akupunktur kann daher nicht nur auf körperliche Schmerzen, sondern auf den Menschen in seiner Ganzheit eingewirkt werden.

Meridiane und Akupunkturpunkte

Meridiane sind Leitbahnen, auf denen das Qi im Körper in unterschiedlicher Tiefe fließt. Man unterscheidet zwölf Hauptmeridiane, die jeweils paarig auf rechter und linker Körperseite verlaufen. Hinzu kommen noch acht Sondermeridiane, die bei der Akupunkturbehandlung übergeordnete Funktionen haben.

An bestimmten Stellen der Meridiane fließt das Qi an der Oberfläche des Körpers. An diesen Stellen liegen die Akupunkturpunkte, von denen über 300 bekannt sind. Außerdem kennt man zu bestimmten Beschwerden noch verschiedene Extrapunkte, die außerhalb der Meridianverläufe liegen.

Akupunkturbehandlung

In der Regel beginnt eine Akupunktursitzung – wie alle Behandlungen – mit einer Anamnese bezüglich der Beschwerden des Patienten. Danach folgt die zugehörige Zungen- und Pulsdiagnose. Die Zunge wird von oben und unten betrachtet und beurteilt. Die Pulse werden an beiden Handgelenken ertastet und dabei v.a. ihre Qualität bewertet. Aus allen diesen Informationen wird das für diese Behandlung spezifische Akupunkturrezept erstellt.

Zur Behandlung selbst wird der Patient bequem gelagert, je nachdem, wo am Körper behandelt wird, im Liegen oder im Sitzen. Akupunkturnadeln verbleiben ca. 20 Minuten im Körper, wobei diese Zeit in Abhängigkeit vom Behandlungsziel variieren kann.

Anzahl der Behandlungen

Diese hängt ab von der Art der Beschwerden und vom Verlauf der Behandlungen selbst. Es können einzelne, kurz aufeinanderfolgende Sitzungen sowie Termine mit mehrwöchigem Abstand über eine längere Zeit erforderlich sein.